Mit der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ging eine Serie von zehn Landtagswahlen innerhalb von 1 1/4 Jahren zu Ende. In diesen Wahlen wurden die Landesabgeordneten für knapp 57 % aller Deutschen gewählt. Eine Menge Veränderung innerhalb einer kurzen Zeit.
Nach der NRW-Wahl ist es daher Zeit, einmal Bilanz zu ziehen: Wo stehen die Parteien? Wie stark ist ihre Basis im Wahlvolk ?
Um die unterschiedlichen Landtags-, Abgeordnetenhaus-, Bürgerschafts- und Bundestagswahlen miteinander zu vergleichen und miteinander addieren zu können, habe ich das jeweils letzte Wahlergebnis mit der Einwohnerzahl, das es repräsentiert kombiniert und so für jeden Zeitpunkt ein „addiertes Wahlergebnis“ erstellt, dass hälftig die Bundestagswahl und hälftig die Wahlen zu den Landesparlamenten berücksichtigt.
Die Grafiken unten (seit 1990 und 2005 [UPDATE] und 2009[/UPDATE] ) zeigen dabei ganz klar: Die Regierungspartei CDU/CSU verliert seit 2005 deutlich an Stimmen, noch härter trifft es allerdings die SPD, die auch aus der Position der Opposition im Bund keinen wirklichen Vorteil ziehen konnte.
Langfristige Zuwächse haben dagegen die kleineren Parteien, sie sind den Stimmungsschwankungen des Wahlvolkes aber auch lebensbedrohlicher ausgesetzt. Fängt sich die FDP bis zur nächsten Bundestagswahl, dann ist der Schaden der letzten Monate verschmerzbar und es bleiben die Zuwächse seit Mitte der 1990er.
Womit wir schon beim Konjunktiv wären: Mit den Wahlen im Jahr 2013 (Niedersachsen, Bayern, Bundestag, Hessen) werden rund 2/3 des addierten Wahlergebnisses neu zusammengestellt. Und Turbulenzen sind vorprogrammiert, wenn die Piraten ihre aktuellen Umfrage-Ergebnisse halten und FDP und Linke sich nicht stabilisieren können.